Vitamin B12: oft besprochen und doch nicht oft genug.

11 Mai

Nachdem ich mich zum überwiegenden Teil vegan ernähre, wurde es schön langsam Zeit, mir mal über Vitamin B12 Gedanken zu machen. Ich nehme an, die meisten, die hier drüberstolpern, sind mit dem Thema vertraut, deshalb an dieser Stelle nur ein paar kurze Worte:

Vitamin B12 wird für die Zellteilung, die Blutbildung, sowie für die Funktion des Nervensystems benötigt. Der tägliche Bedarf ist gering und ein Mangel entwickelt sich oft erst nach Monaten oder Jahren, da das Vitamin über lange Zeit im Körper gespeichert werden kann. Trotzdem ist das Thema wichtig, denn erstens kann ein Mangel zu irreparablen Schäden des Nervensystems führen und zweitens kommt Vitamin B12 in pflanzlicher Nahrung nicht vor. Es wird ausschließlich von Mikroorganismen hergestellt und könnte von reinen „Pflanzenfressern“ also auf natürlichem Wege nur in Form von ungewaschenem Biogemüse aufgenommen werden. Aber mal ehrlich – erstens ist das meiste Gemüse, das man als Stadtmensch zu Gesicht bekommt, sowieso gewaschen und auf Hochglanz poliert und zweitens erscheint mir das doch als eine sehr unsichere Quelle. Ganz zu schweigen davon, dass ich persönlich nicht so auf Sand, Erde und die Ausscheidungen von Mikroorganismen in meiner Nahrung stehe. Zumindest nicht in größeren Mengen ;-)

Veganer sollten ihren Bedarf also mithilfe von Supplementen decken. Es gibt einerseits angereicherte Lebensmittel (z.B. Cornflakes und andere Cerealien, Sojaprodukte, etc.) und andererseits die Möglichkeit, ein Vitaminpräparat einzunehmen. Es wird zwar immer wieder gerne behauptet, dass Vitamin B12 auch in Algen und fermentierten pflanzlichen Lebensmitteln enthalten ist, allerdings hat die Natur die Sache hier – meiner Meinung nach unnötig – kompliziert gemacht: es existieren nämlich auch sogenannte B12 Analoga. Das sind also solche, die „so tun“, als wären sie aktives Vitamin B12, in Wahrheit sind sie aber inaktiv und erfüllen ihre Aufgaben nicht. Gemein, oder? Also: Algen und Sauerkraut = keine sicheren B12-Quellen.

Da ich Cornflakes so gut wie nie und angereicherte Sojaprodukte nicht regelmäßig in ausreichender Menge konsumiere, wollte ich mir also ein Vitaminpräparat kaufen. Es sollte nur Vitamin B12 enthalten sein und das am besten in Form von Kapseln, da ich mit Kautabletten nicht gut klarkomme. Wer nichts gegen Kautabletten mit künstlichem Beerengeschmack einzuwenden hat, der interessiert sich vielleicht für das Multivitaminpräparat VEG1, das extra auf die Bedürfnisse von Veganern zugeschnitten wurde und neben Vitamin B12 auch noch Folsäure, Jod, Vitamin D, Selen, sowie Vitamin B2 und B6 enthält.

Erwähnenswert wäre an dieser Stelle vielleicht auch noch, dass in fast allen Präparaten Vitamin B12 in Form von Cyanocobalamin enthalten ist. Dieses enthält jedoch, wie der Name schon sagt, Cyanide (toxisch) und muss außerdem vom Körper erst in Methylcobalamin umgewandelt werden, da das die wirksame Form von B12 ist. Deswegen hab ich mich auf die Suche nach einem Präparat gemacht, das Methylcobalamin enthält. Nach langem Hin und Her (der Apotheker meinte zuerst, dass in Österreich kein Methylcobalamin erhältlich ist; nachdem ich ein Produkt im Internet gefunden habe, konnte er es mir dann plötzlich doch bestellen) hab ich also gefunden, wonach ich suchte.

Über die Wirkung kann ich noch nichts sagen, da ich erst nach einer Blutuntersuchung anfangen werde, B12 zu supplementieren (um nach einem weiteren Test in ein paar Monaten vergleichen zu können). Aber ich kann immerhin schon so viel sagen: Methylcobalamin E von pure encapsulations ist laut Produktanfrage vegan und ist ganz klar ein Nahrungsergänzungsmittel. Der gescheite Apotheker wollte mir nämlich hinterher noch einreden, dass es sich dabei um ein Medikament handelt. Da ich weiß, dass immer mehr Leute Methylcobalamin bevorzugen und mitunter auch so ihre Probleme mit dem Kauf haben, hier eine gekürzte Antwort einer überaus netten Dame (und ehemaligen Veganerin) von pure encapsulations:

Sehr geehrte Frau xxx,

vielen Dank für Ihre Anfrage. Da ich selbst mal vegan gelebt habe weiß ich wie schwierig es ist sich wirklich daran halten zu können und gute Produkte zu finden. Vegetarier tun sich da schon etwas leichter! Ich habe Ihnen eine Übersicht beigefügt, welche Produkte Rohstoffe tierischer Herkunft enthalten. Die meisten Produkte von pure encapsulations® sind tatsächlich für Veganer geeignet [so auch Methylcobalamin E], da als Kapselhülle fast immer eine Cellulose-Kapsel verwendet wird. Nur Öle können leider nicht mit einer Cellulose-Kapsel hergestellt werden, da sonst die Haltbarkeit nicht gegeben wäre, weil die Cellulose-Kapsel nicht so dicht ist und Öle leicht „ranzig“ werden. […]

Was Ihre Frage betrifft, ob das Produkt von pure encapsulations® ein Arzneimittel ist, kann ich Ihnen klar sagen, dass es sich beim Produkt um ein Nahrungsergänzungsmittel handelt. Wir haben extra unseren Hersteller damit beauftragt ein Produkt herzustellen, dass auch Nahrungsergänzung ist und nicht zur Therapie verwendet wird, sondern ganz klar als Nahrungsergänzung für Gesunde, z.B. eben Vegetarier, die über die Nahrung zu wenig B12 aufnehmen. B12 kann auch nicht überdosiert werden und es ist nachgewiesen, dass der Körper aus den Kapseln leider nur einen Teil aufnehmen kann, weshalb die Kapseln auch etwas „überdosiert“ werden müssen. Aus Injektionen ist B12 natürlich besser verfügbar, aber wenn man nicht „spritzen“ möchte, dann ist das „Methylcobalamin E“ von pure encapsulations® eine echt gute Lösung.

Wenn Sie das Produkt in der Apotheke kaufen, dann müssen Sie darauf achten, dass es sich um das „Methylcobalamin E“ von pure encapsulations® handelt und nicht um das „Methylcobalamin“, weil das „Methylcobalamin“ (ohne dem E hinten dran) ist wirklich Arzneimittel, weil es höher dosiert ist. Sie erkennen das richtige Präparat daran, dass es deutschsprachig etikettiert ist und nicht in englischer Sprache beschriftet, außerdem ist das „pure encapsulations“ Logo abgerundet und nicht ganz eckig.

 

Wenn man sich vegan ernährt, ist es empfehlenswert, den Vitamin B12 Wert regelmäßig testen zu lassen. Mit einem normalen Blutbild ist es leider nicht getan, da hier nicht zwischen aktivem B12 und B12 Analoga unterschieden werden kann. Die Vegane Gesellschaft Österreich empfiehlt daher eine Kombination aus großem Blutbild, Vitamin B12 Blutserumtest und Homocystein. Ich werde wieder berichten, wenn ich meine Testergebnisse habe. Ach übrigens: wie ich mir meine Laborüberweisung vom Hausarzt abholen wollte (Krankenkasse zahlt alles außer Homocystein Test – der kostet knappe 20 Euro), meinte die Sprechstundenhilfe doch glatt, ich soll mir keine Gedanken machen, in Linsen ist alles drin, was man braucht. Daraufhin habe ich erwidert, dass Vitamin B12 in pflanzlicher Nahrung nicht vorkommt und sie meinte noch einmal, dass Linsen in Kombination mit „irgendwas anderem“ sich im Körper so umwandeln, dass man alles kriegt, was man braucht(!?). Zusammenfassend kann ich also nur sagen: hätte ich auf die Arzthelferin gehört, würde ich gar kein B12 nehmen. Und würde ich es doch nehmen, hätte aber auf den Apotheker gehört, dann würde ich immer noch glauben, in Österreich gäbe es nur das minderwertige Cyanocobalamin. Was lernen wir daraus? Möglichst viele Meinungen einholen und sich gründlich informieren.

 

Okay, so kurz sind die Worte doch nicht geworden :-D

Was habt ihr für Erfahrungen mit dem Thema gemacht? Wie supplementiert ihr?

 

Vitamin B12 Praxisanleitung für Veganer: http://www.vegan.at/b12praxis/

Infos zum Blutbild: http://www.vegan.at/blutbild/

Zusammenfassung ernährungswissenschaftlicher Literatur: http://www.vegan.at/warumvegan/gesundheit/vitamin_b12.html

 

Es sollte zwar klar sein, aber zur Sicherheit: dieser Eintrag beruht, so wie jeder andere Eintrag auf diesem Blog, auf meinem persönlichen Wissen bzw. den Informationen, die ich für meinen Eigenbedarf zusammengetragen habe. Ich übernehme daher klarerweise auch keine Verantwortung für Handlungen oder Unterlassungen Dritter, die auf diesen (möglicherweise unrichtigen oder unvollständigen) Informationen beruhen. 

 

19 Antworten to “Vitamin B12: oft besprochen und doch nicht oft genug.”

  1. Katharina 16. Mai 2012 um 04:26 #

    Zwar habe ich noch nicht genau geschaut, in welcher Form (Cyanid-Zeug oder Methylcobalamin) das Vitamin in meinen tollen Brausetabletten (wenn ich hier mal einen Post von mir verlinken darf) enthalten ist, aber ich denke, dass ich damit meinen Bedarf ganz gut decken kann. Gut, jetzt habe ich schon ein wenig Bammel wegen dem Cyanid.

    Was mir übrigens gestern aufgefallen ist : Mit 100ml des Energy-Drinks vom Hofer (beziehe mich auf „Flying Power Sugarfree“) deckst du 200% deines Bedarfs an Vitamin B12. Das heißt, vorgestern nahm ich 1000% meines benötigten Vitamins auf ! Natürlich bin ich mir bewusst, dass dieser Energy Drink reines Gift für meinen Körper ist, aber momentan brauche ich einfach etwas, um mich wach zu halten, bei der Arbeit, die ich habe.

    Ich geh ja schon nachgucken.

    • ziemlichschoen 16. Mai 2012 um 05:48 #

      Also auf der GreenEXPO hab ich mit einem von der VGÖ geplaudert, der hat wieder gemeint, es ist so wenig Cyanid enthalten, dass das vernachlässigbar ist. Aber ich muss ehrlich sagen, das, was ich bis jetzt gelesen hab, bringt mich schon eher dazu, Methyl-B12 zu wählen.
      Mit Energydrinks kann ich gar nichts anfangen, mich reckt es schon, wenn ich das nur rieche. Was arbeitest du denn, dass du nicht genug Schlaf bekommst? Hast du Matcha schon probiert? Der macht mich erstaunlich munter, obwohl ich diese Wirkung bei Kaffee nicht erkennen kann.

      • Katharina 16. Mai 2012 um 10:54 #

        Haha ! Ich war auch auf der GreenExpo und bin Samstag Vormittag und Mittag die ganze Zeit über beim VGÖ-Stand gewesen.

        Vernachlässigbar sagst du ? Dann bin ich wieder beruhigt.

        Ich gehe noch zur Schule. Und nun endet das Jahr bald und ich muss noch ordentlich viel erledigen. Ich finde den Geschmack weniger schlimm als die Süße. Deshalb strecke ich mir das Zeug immer mit enorm viel Wasser. So bekomme ich dann auch ausreichend Flüssigkeit.

        Matcha hatte ich schon oft. Ich liebe das Zeug, allerdings bewirkt es bei mir überhaupt nichts. Außer ein zufriedenes Lächeln auf den Lippen.

        • ziemlichschoen 16. Mai 2012 um 15:25 #

          Ich war am Sonntag dort. Kennst du die Leute von der VGÖ bzw weißt, wer das war, der am Sonntag dort war?
          Ja, laut ihm ist es vernachlässigbar. Die meisten nehmen eh VEG1, aber ich find die halt extrem grauslich und will auch nix mit Jod nehmen.

          Ich kenn Matcha zwar schon länger, hab es aber erst in den letzten paar Wochen für mich entdeckt. Mhh.

      • Katharina 17. Mai 2012 um 20:36 #

        Ein paar Leute kenne ich mittlerweile. Sag mal, wie er ausgesehen hat (auch, wenn es überhaupt keine Rolle spielt).

        Was machst du denn so mit deinem Matcha ? Und woher beziehst du dein „Powder“ (wenn wir hier beide vom grünen Matchapowder sprechen) ?

        • ziemlichschoen 17. Mai 2012 um 20:59 #

          weiß ich nicht mehr so genau, auffallend blaue Augen hatte er, an die konnte sich meine Tante noch Stunden später erinnern. Aber ist eh nicht wichtig :-)

        • ziemlichschoen 17. Mai 2012 um 21:02 #

          PS: ich kaufe das Matchapulver von „Arche“, gibts beim Basic Biomarkt in der Schönbrunner Straße (30g um 16€), will aber demnächst mal zu dem Teehaus neben dem Naschmarkt schauen (Kim, wie heißt das nochmal?), weil es dort den berühmt-berüchtigten Aiya Matcha gibt. Und du?
          Mein Lieblings“rezept“ bzw Frühstückssmoothie ist: Soja/Reis/Hafer/Mandelmilch mit 2 Bananen, einer Handvoll Babyspinat und 1-2 TL Matcha. Und was machst du so?

      • Katharina 17. Mai 2012 um 21:26 #

        Das wird dann der Kurt gewesen sein :) Braune Haare und Dreitagebart ? Ich werde mich, so unwichtig es auch ist, schlau darüber machen.

        Mein Powder habe ich von nem Asia-Shop auf der Hütteldorferstraße, der zu der Zeit gerade auf der Wellness-Messe vertreten war (50g für 15€). Kann es sein, dass dieses Teehaus in der Zentnergasse oder so ist ?

        Dann habe ich mir das, nachdem ich einer „original“ japanischen Teezeremonie beiwohnte, bereits notiert gehabt. Was ist Aiya Matcha ? Klingt, als ob das Zeug mehr kosten würde. Ich zahle ungern so viel für grünes Pulver :)

        Ich weiß, es ist uncool, Werbung für den eigenen Blog zu machen, aber schau morgen Mittag mal bei mir vorbei, da siehst du, was ich am liebsten mit Matcha Powder mache. Und dann gibt es da noch das Matcha-Sesam-Eis (basiert auch auf Bananen – wie könnte es anders sein ?). Außer den beiden Rezepten habe ich das Zeug mal in Muffins getan, da hat man es aber leider nicht rausgeschmeckt :(

        Da fällt mir noch etwas ein : Von Zotter gibt es vegane (!) Matcha-Sesam-Trinkschokolade (die mich zu dem Eis inspiriert hat). Die bekommst du im Onlineshop oder beim Xocolat, das ist in den Passagen auf der Freyung.

  2. Homeveganer 17. Mai 2012 um 10:54 #

    Ich nehme im Winter Veg1, wegen Vitamine D. Im Sommer andere Tropfen und werde jetzt auch mal diese Zahncreme probieren. Ich gebe dir völlig recht, man sollte sich immer unterschiedliche Meinungen (Apotheker, Sprechstundenhilfe usw.) einholen. Genauso sollte man sich aber auch nicht auf eine einzige B12 Quelle verlassen ;) Abwechslung kann nie schaden. Wenn in 5 Jahren mal festgestellt wird, B12 von Firma XY kann der Körper nach neuesten Untersuchungen gar nicht aufnehmen, dann steht man nicht ganz so doof da …

    • ziemlichschoen 17. Mai 2012 um 13:08 #

      Naja, ich denke, dass man mit angereicherten Nahrungsmitteln, einem B12-Präparat und regelmäßigen Bluttests schon ziemlich viel getan hat… aber ich werde sicher noch drüber nachdenken, was du über die verschiedenen Quellen gesagt hast.

  3. Anna 3. Juli 2012 um 13:57 #

    Hallo,
    ich bin zufällig über diesen netten Blog gestolpert. Dein Text zu B12 gefällt mir, ABER:

    1, „Erwähnenswert wäre an dieser Stelle vielleicht auch noch, dass in fast allen Präparaten Vitamin B12 in Form von Cyanocobalamin enthalten ist. Dieses enthält jedoch, wie der Name schon sagt, Cyanide (toxisch) (…)“

    Das ist eine Fehlinformation. Der Name beruht auf der chemischen Formel, am zentralen Cobalt-Atom Cobalamin ist in diesem Fall eine sogenannte „CYANOgruppe“ – chemisch ausgedrückt -CN – gebunden. (Der Name Cyanid hierfür ist veraltet.)
    Im Gegensatz dazu gibt es die salzartigen Cyanide, wie Kaliumcyanid, die das CYANID-ANION tragen. Nur salzartige Cyanide sind toxisch, da bei Verschlucken mit der Salzsäure des Magens giftige Blausäure (HCN) entsteht und letztlich das Cyanid-Anion freigesetzt wird. Aus Cyanocobalamin wird im Körper NIEMALS unkontrolliert toxisches Cyanid freigesetzt wie dein Text vermuten lassen könnte. Das ist chemisch nicht möglich.

    2, „[Cyanocobalamin muss erst in] Methylcobalamin umgewandelt werden, da das die wirksame Form von B12 ist.“

    Es gibt 2 verschiedene Varianten von Cobalamin die unser Körper als aktives Coenzym (das eigentliche Vitamin B12) für zwei verschiedene enzymatische Reaktionen nutzt: Metyhlcobalamin ist Teil des Enzyms Methionin-Synthase, Adenosylcobalamin (5’Desoxyadenosylcobalamin) ist Teil des Enzyms Methylmalonyl-CoA-Mutase. Beide Enzyme sind essentiell für unseren Stoffwechsel. Daneben gibt es noch verschiedene Transport- und Speicherformen von Cobalamin, die sich durch den chemischen Rest am Cobalt-Atom unterscheiden und ebenso wie synthetisches Cyanocobalamin von unserem Körper ohne Probleme ineinander und in die aktiven Formen umgewandelt werden können.

    Puuuh. Langer Text aus tiefster Seele. Fazit:
    Cynanocobalamin aufgrund eines chemischen Missverständnisses als potentiell toxisch zu bezeichnen ist schlicht falsch. Dieses Statement trägt gerade bei Neu-Veganern nur zur bereits herrschenden Unsicherheit beim Thema Vitamin B12 bei. Es wäre schön, wenn du deinen Eintrag nochmal überdenken könntest.

    • Anke 27. Oktober 2012 um 20:52 #

      Anna, interessante Info. Ich hab mich in den letzten Tagen intensivst mit dem Thema B 12 auseinandergesetzt und mich aufgrund der Info, dass Cyanocobalamin jedoch erstmal vom Körper umgewandelt werden muss, für ein Präparat mit Methylcobalamin entschieden. Dies einfach deswegen, weil ich gelesen habe, dass Methylcobalamin besser absorbiert und in höheren Mengen im Gewebe gespeichert wird und aufgrunddessen wesentlich effektiver genutzt werden kann.
      Mit was supplementierst Du denn?

    • Armin 24. September 2013 um 15:04 #

      Bin nicht sicher ob das so 100% stimmt, beim englischen Eintrag von wikipedia zu Cyanocobalamin steht, dass im Darm so wenig Cyanid getrennt wird, dass es kein Problem ist. Aber eben doch etwas.
      Bei veganhealth.org steht, dass bei Leuten mit Nierenproblemen diese geringen Mengen Cyanid zum Problem werden koennen.

  4. Marion 19. Juli 2013 um 15:42 #

    Hallo,

    Danke für Deinen Beitrag!

    Nur eine Frage an Dich: Ich las, der Apotheker, sowie auch die pure encapsulations-Dame unterschieden beide zwischen Nahrungsergänzungsmittel und Medikament. Ich habe verstanden, daß die Dosierung eines Wirkstoffes über diese Klassifizierung entscheidet. Ich verstehe nur nicht, warum es relevant ist, ob das Methylcobalamin ein Nahrungsergänzungsmittel ist oder ein Medikament? Sprich, warum wäre es ein Problem, wenn es ein Medikament wäre? Es klingt nämlich für mich bei beiden Deiner zitierten Gesprächspartner – dem Apotheker, sowie der pure encapsulations-Dame – als wäre etwas problematisches daran, ein Methylcobalamin, das als Medikament klassifiziert ist, zu nehmen. Warum??

    Vielen Dank im Voraus für Deine Antwort und liebe Grüße,

    Marion

    • ziemlichschoen 19. Juli 2013 um 19:29 #

      Hallo Marion!
      Danke für deinen Kommentar. Ich bin leider kein Profi auf dem Gebiet – wie im Artikel schon erwähnt, sind das nur die Informationen, die ich für meinen eigenen Gebrauch zusammen getragen habe.
      Aber so wie ich das verstanden habe, ist das Nahrungsergänzungsmittel („Methylcobalamin E“) so dosiert, dass es für gesunde Menschen ausreicht. Das Arzneimittel („Methylcobalamin“) ist hingegen so hoch dosiert, dass es für Menschen gedacht ist, die eine Resorbtionsstörung haben, also das Vitamin schlechter aufnehmen können als gesunde Menschen. So würde ich das deuten.
      Andererseits ist Vitamin B12 wasserlöslich und somit wird ein Überschuss im Körper wohl leichter ausgeschieden als zum Beispiel Vitamin D, das fettlöslich ist und auf keinen Fall überdosiert werden soll.
      Aber wie gesagt – für genauere Informationen frage bitte lieber einen Arzt oder Ernährungsberater, dafür fühle ich mich nicht qualifiziert :)
      Alles Liebe!

  5. Ava Odoémena 29. September 2013 um 11:39 #

    Hallihallo,

    Über B12 kann man sich herrlich streiten:-)

    Dass Cyano-B12 erst umgewandelt werden muss, ist kein rationales Argument. Vor allem nicht weil du lieber das instabilere, und höher zu dosierende Methyl-B12 nimmst. Vitamin D in der Form von Cholecalciferol zum Beispiel, was in der Haut durch UVB-Licht der Sonne entsteht, muss auch erst im Körper umgewandelt werden in die Form Calcitriol. Außerdem ist auch Methyl-B12 nicht die Endstufe, es wird im Körper

    Davon mal abgesehen (weil Methyl wohl besser klingt als Cyano und nicht die gleichen Angsttrigger bedient), ist Quecksilber, das giftige Schwermetall eine metallorganische Verbindung von Quecksilber und der Methylgruppe, die auch in Methylcoboalmin ausmacht. Quecksilber wird ja auch Methylquecksilber genannt.

    Das bedeutet nicht, dass Methyl-B12 giftig ist, sondern ich wie damit nur aufzeigen, wie einfach es ist aufgrund von Begrifflichkeiten eine absurde Giftthese zu konstruieren.

    Was das Umwandeln betrifft: Fast alles was in unserem Körper landet, wie zum Beispiel Nahrung, wird aufgespalten und umgewandelt. Das ist ja die Hauptaufgabe des Verdauungssystems, um Stoffe so aufzubereiten, dass der Körper sie verwerten kann.

    Ich bin nicht gegen Methyl-B12, was mich an der Debatte stört, ist, dass mit Cyano-B12 eine perfekt legitime, erprobte, billige und sichere Substanz diskreditiert wird, auf Basis von Fehlinformationen. Auf meinem Blog spreche ich daher auch polemisch von einem „Dummenbrand“, irgendwer Verantwortungsloses hat diese Info mal fabriziert, und sie brennt sich durch die Uninformierten wie ein Buschfeuer. Und wir Aufklärer haben dann die Arbeit. (Und werden oft auch noch angepöbelt wenn wir die Fakten klarstellen, denn die Träumer lassen sich nicht gern beim träumen stören.)

    Übrigens danke Anna, dein Beitrag ist wirklich Gold wert. Ich überlege direkt, die Info in einem eigenen Blogeintrag zu verwenden, denn das müsste auf jeden Fall „oben“ hin.

    Den mit Abstand besten Text zu Vitamin B12 im deutschsprachigen Raum habe ich übrigens hier gefunden:

    http://www.aus-respekt-vegan.de/forum/gesundheitliche-fragen/75-vitamin-b12-roundup

    Da gehört Annas Info unbedingt noch mit rein!

  6. Claudia 3. August 2015 um 23:40 #

    B12 übers Serum zu messen ist unsinnig , da hiervon nur 20% bioverfügbar sind.
    Man misst deswegen entweder Holotranscobalamin und erfasst damit das aktivierte B12 und nur das kann der Körper verwerten oder aber noch besser die Methylmalonsäure im Urin. Letzteres ist am teuersten und wird von den gesetzlichen KKs nicht bezahlt.
    MCV im Blutbild und Homocystein sind auch gute Marker für eine B12 Versorgung.
    Aber Achtung: Bei der Blutabnahme von Homocystein muss man nüchtern sein und das Abnahmeröhrchen muss nach Labor Lademannbogen ein saueres Citratröhrchen sein….Bei mir wurde erst nicht nüchtern gemessen, der WErt war sehr hoch, dann nüchtern um einiges niedriger. Nun habe ich nochmals auf eigene Kosten messen lassen im Labor Lademannbogen nach deren Methode, da bei uns in der Dialyse saure Citratröhrchen nicht verwendet wurden.

    Im übrigen kommt bei oraler Einnahme von B12 nur 1 % an. Besser ist es über die Mundschleimhaut oder über Nasenspray zuzuführen. Injektionen bei großem Mangel.

    Alles Gute.

  7. aandreahuber 16. August 2015 um 17:44 #

    Servus,

    zuerst danke für den informativen Beitrag und die sehr interessante und nützliche Diskussion in den Kommentaren!
    Ich hätte hier eine Frage. Zwar möchte ich mir diese Vitamine besorgen, habe aber zwischendurch andere ähnliche Produkte auf Seiten wie http://www.vitaminexpress.org/de/ und ähnliche gefunden. Jetzt die Frage – ist es überhaupt empfehlenswert solche Produkte online zu kaufen? Bisher habe ich das nie gemacht und bin immer noch etwas unsicher..

    Liebe Grüße

    • ziemlichschoen 20. August 2015 um 01:46 #

      Hallo Andrea, danke für deinen Kommentar! Ich habe leider keine Erfahrung mit der von dir genannten Seite und würde dir eher dazu raten, Vitamine (so wie auch Medikamente) in der Apotheke oder im Fachhandel zu kaufen. Aber vielleicht bin ich da auch altmodisch, das kann ich nicht beurteilen :) ich fühle mich einfach sicherer. Alles Liebe, Mira

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